LIECHTENSTEINE
Spuren der Eiszeit
FREMDE GESTEINE VOM GLETSCHER HER GEBRACHT
Findlinge aus kristallinem Gesteine
Der Rheingletscher hat kristalline Gesteine (Gneisse) aus den Quellregionen des Rheins mitgeführt und beim Abschmelzen hier liegen gelassen. Aufgrund ihrer mineralischen Zusammensetzung ist eindeutig, dass diese Steine nicht von den umliegenden Gebirgshängen stammen.
ZERMALMTER GESTEINSSTAUB VON EISIGEN WINDEN HERANGEFÜHRT
Löss
Löss besteht aus von Gletschern zermalmtem Gestein, ist daher sehr mineralreich. Als sich der Rheingletscher gegen Ende der Eiszeit zurückzog, wurde der Löss vom Wind aus dem Gletschervorfeld herangetragen und hier abgelagert.
Oft wurden Tiere im sich rasch anhäufenden Löss eingeschlossen. Heute werden deren Schalen durch die Erosion zutage gefördert, so wie diese Löss-Schnecken.
VOM KRIECHENDEN EIS ABGESCHLIFFEN
Schliffspuren
Nicht Eis schleift den Felsen ab, sondern Stein. Am Grunde des Rheingletschers wurde Geröll (Grundmoräne) mitgezogen. Schmelzwasser vermengt mit Sand und Gesteinsstaub an der Gletschersohle, schliff zusammen mit der Grundmoräne den Felsen rund. Der Gletscher selbst war nur der Motor dieser Schleifmaschine.
STROMLINIENFÖRMIG ZUSAMMENGEPRESSTE MORÄNE
Drumlins
Dort wo der Gletscher gestaut wurde, wie an der Nordseite des Eschnerbergs, wurde die Grundmoräne zu stromförmigen Hügelzügen zusammengepresst. Diese werden Drumlins genannt.
DAS RHEINTAL - EIN RIESIGER FUSSABDRUCK DES GLETSCHERS
Talformung und Talfüllung
Zahlreiche Gletschervorstösse und Rückzüge schürften das Rheintal während 2 Millionen Jahren aus bis etwa 400 bis 500 Meter unter der heutigen Talebene aus. Das Eis füllte das Tal bis zu einer Höhe, auf der im Bild die Schneegrenze liegt. Darüber sind die Berge meist scharfkantig verwittert. Darunter sind sie gerundet, so wie der Eschnerberg. Nach dem letzten Gletscherrückzug, vor 12'000 Jahren, füllte der Rheintalsee das Tal. Vor etwa 6000 Jahren war der See aufgefüllt und verlandet.
Übrig blieb nur der Bodensee. Auch dieser wird eines Tages verlandet sein. Am Ende der Eiszeit reichte er bis Chur. Seither schrumpft er. Gegenwärtig führt der Rhein 3 Millionen Kubikmeter Sediment pro Jahr in den Bodensee. Er lädt dort täglich so viel Schlamm und Sand ab, wie 800 Lastwagen pro Tag heranschaffen könnten. In etwa 15‘000 Jahren wird der Bodensee damit aufgefüllt und verschwunden sein.